Die Resilienz-Revolution: Nutze Deine mentale Widerstandskraft, um für alle Herausforderungen gewappnet zu sein

 

Hast Du dich schon mal gefragt, warum manche Menschen mit Veränderungen und Rückschlägen ganz wunderbar umgehen können? Egal, was passiert – irgendwie stehen sie immer wieder auf, und verlieren auch nach den größten Schicksalsschlägen nicht den Mut und die Lebensfreude. Wie geht das?

 

Das, was diese Menschen auszeichnet, ist eine starke Resilienz – die mentale Widerstandskraft. Vielleicht hast du diesen Begriff schon einmal irgendwo gehört oder gelesen, denn derzeit ist er gefühlt in aller Munde – oft im Zusammenhang mit Stressmanagement, Burnout-Prophylaxe oder Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM). 

 

Ich möchte hier jedoch einen anderen Aspekt der Resilienz einbringen, der oft vernachlässigt wird. In meinen Augen ist Resilienz nämlich die Fähigkeit, sich aus eigenem Antrieb weiterzuentwickeln und dadurch alle Veränderungen von Außen meistern zu können – und ist damit die Basis jeglichen persönlichen und beruflichen Erfolgs. Sie auf den Bereich BGM zu reduzieren, greift viel zu kurz, und wird dieser Königsdisziplin der Persönlichkeitsentwicklung überhaupt nicht gerecht.

 

Aber erst einmal wieder einen kleinen Schritt zurück zu der Frage, „was ist denn überhaupt Resilienz“?

 

Stelle Dir bitte einen Schwamm vor (und wenn Du zufällig einen bei Dir trägst, nimm ihn ruhig einmal zur Hand). Wenn Du diesen zerdrückst, und ihn danach wieder loslässt, passiert - was? Richtig: er springt in seine Form zurück. Die Fähigkeit, das zu können, nennt man in der Werkstoffphysik „Resilienz“: die Fähigkeit von Gegenständen, nach Drucksituation wieder ihre Ursprungsform zurück zu erlangen. 

 

Übertragen auf uns Menschen bezeichnet Resilienz die Fähigkeit, nach schwierigen Situationen, Krisen, Rückschlägen oder Niederlagen nicht einfach liegenzubleiben, sondern aufzustehen und weiterzumachen – und im besten Falle sogar gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

 

Um genau verstehen zu können, wie Resilienz funktioniert, habe ich das Modell des Resilienznetzes entwickelt, das aus sieben Fäden besteht. Diese sieben Fäden sind, vergleichbar mit einem Spinnennetz, miteinander verwoben und stützen sich gegenseitig. Wenn also ein Faden etwas dünner ist, ist das nicht weiter schlimm, da das Gesamtnetz tragfähig ist. Wenn dieses Netz jedoch vernachlässigt oder überstrapaziert wird, wird es im Ganzen möglicherweise immer schwächer, und kann uns irgendwann nicht mehr gut wieder auf die Beine stellen. Es gibt jedoch zwei gute Nachrichten:

 

1. Wir alle haben dieses Resilienznetz in uns. Es ist bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt, aber wir alle tragen es in uns.

2. Wir sind selbst die „Spinnen“ und können die einzelnen Fäden, als auch das Netz im Ganzen stärker spinnen – wir haben es selbst in der Hand! Um uns an diese Möglichkeit (und die damit einhergehende Eigenverantwortung) zu erinnern, habe ich „Resi, die resiliente Spinne“ geschaffen. Schau gerne auf meiner Website oder suche den Hashtag #ResidieSpinne, um mehr zu erfahren

 

 

Die sieben Fäden des Resilienznetzes

 

Was sind denn nun diese sieben Fäden, die uns helfen, alle Hürden zu überwinden und erfolgreich zu leben?

 

 

1. Faden: Zielorientierung

 

Eine Sache, die alle (lebens-)erfolgreichen Menschen gemein haben, ist die Zielorientierung. Unter Zielorientierung im Sinne der Resilienz verstehen wir die Fähigkeit, sich eigene Ziele zu setzen und auf diese hinzuarbeiten – aber auch, sie wieder zu verwerfen, wenn sie nicht mehr zu den eigenen Lebensumständen passen.

 

Im Kontext der Veränderung bedeutet das konkret: wenn eine Veränderung von Außen kommt, die Du so weder bestellt noch gewünscht hast, wirst Du besser damit umgehen können, wenn Du dich relativ zeitnah orientieren und Dir neue, eigene Ziele setzen kannst, die für Dich selbst Sinn machen.

 

 

2. Faden: Impulskontrolle

 

Impulskontrolle ist die Fähigkeit von resilienten Menschen, den ersten Impuls zu kontrollieren, den ein eintreffender Reiz auslöst. Noch aus Urzeiten sind wir darauf programmiert, in potentiell gefährlichen Situationen zu kämpfen, zu fliehen oder uns totzustellen. Um einmal ein Beispiel zu nehmen: stelle Dir bitte vor, dass ein Kunde Dich anschreit. Dein erster Impuls wäre es also, zurückzuschreien, wegzulaufen oder Dich unterm Schreibtisch zu verstecken. All diese Reaktionen sind gesellschaftlich aber nicht gut angesehen und meist auch nicht hilfreich und zielführend. Also „reißt Du Dich am Riemen“, machst eine Faust in der Tasche und tust – nichts. Das ist Impulskontrolle.

 

Der zweite Aspekt von Impulskontrolle ist die Fähigkeit, Dich nicht zu schnell ablenken zu lassen, sondern auf die Aufgabe oder das Ziel fokussiert zu bleiben – und auch nicht auf den erstbesten Veränderungszug aufzuspringen, der verlockend klingt.

 

 

3. Faden: Selbstwirksamkeitsüberzeugung

 

Wenn Du Deine Ziele wirklich erreichen möchtest, nützt die beste Zielorientierung und die perfektionierteste Impulskontrolle nichts, wenn Du nicht an Dich selbst glaubst! Deshalb ist Selbstwirksamkeitsüberzeugung ein weiterer wichtiger Faktor von resilienten – und damit lebens-erfolgreichen – Menschen.

 

Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung in Deine eigenen Fähigkeiten, das Vertrauen in Dich selbst. Das Gefühl, dass Du selbst etwas be-wirken kannst, dass Du mit Deinem Tun in irgendeiner Weise den Ausgang der Ereignisse beeinflussen kannst. Ein gesundes Selbstvertrauen – der Gedanke, „ich kann das schon“ – ist wichtig, um mit den Veränderungen von Außen umgehen zu können, die Du so nicht wolltest. Aber auch, wenn Du selbst Veränderungen anstoßen möchtest, brauchst Du diese Fähigkeit!

 

 

4. Faden: Optimismus

 

Du kannst enorm viel bewirken und übernimmst Verantwortung für Dich und Dein Leben. Dennoch kannst Du nicht alles beeinflussen. 

 

Das Vertrauen darauf, dass sich schon alles richtig fügt, wenn Du Deinen Teil gegeben hast, ist Optimismus (Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich nicht von der Art von Optimismus spreche, die immer alles durch die rosarote Brille sieht, sondern um eine positive Lebenseinstellung, die durchaus die Realitäten mit einbezieht.).

 

 

5. Faden: Kausalanalyse

 

Auch wenn Du von einer Veränderung betroffen bist, die Du nicht selbst verursacht hast, lohnt es sich, einmal hinzuschauen, was denn Dein eigener Anteil daran war – oder ob Du etwas anders hättest machen können. Nicht, um Dir selbst die Schuld zu geben, sondern damit Du für die Zukunft daraus lernen kannst und ggf. nicht den gleichen Fehler zweimal machst. Die Fähigkeit, das tun zu können, ist die Kausalanalyse. 

 

 

6. Faden: Emotionssteuerung

 

Emotionssteuerung bezeichnet die Fähigkeit, negative Gefühle bewusst und absichtlich in positive umzuwandeln. 

 

Rückschläge im Leben, Dinge die schief laufen und Phasen der Hilflosigkeit wird es immer geben. Wichtig dabei ist, gute Impulskontrolle zu betreiben und nicht gleich loszubrüllen oder in Tränen auszubrechen, wenn etwas nicht klappt. Andererseits müssen die Gefühle ja auch irgendwo hin – sonst platzen Sie früher oder später. Deshalb ist es wichtig, Strategien zu haben, um negative Emotionen zu steuern.

 

Ganz wichtig in diesem Zusammenhang: es geht nicht um das Unterdrücken von negativen Gefühlen (das würde eher unter Impulskontrolle fallen). Es geht tatsächlich um das Wahrnehmen und die Anerkennung der Emotionen – um sie verarbeiten, oder bewusst umlenken zu können. 

 

Gefühle nicht zu unterdrücken – aber eben auch nicht auf ewig im Sumpf zu versinken: das ist Emotionssteuerung.

 

 

7. Faden: Empathie

 

Der siebte und letzte Faden ist Empathie – die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Diese Fähigkeit hilft Dir einerseits, eine gute Emotionshygiene zu betreiben (wenn Du verstehen kannst, warum der Kunde Dich anschreit, fällt es leichter, Dich davon nicht herunterziehen zu lassen, weil Du es dann nicht so schnell persönlich nimmst). 

 

Empathie hilft Dir aber auch, dauerhafte Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, und auf Hilfe vertrauen zu können, wenn Du sie brauchst. Denn ohne die Unterstützung Deines Netzwerkes wirst Du niemals erfolgreich Deinen eigenen Weg gehen! Gerade in der heutigen Zeit ist ein stabiles Netzwerk immens wichtig – Konkurrenzdenken hilft uns allen nämlich nicht mehr lange weiter. Im Gegenteil: Kooperationen können ungeahnte Möglichkeiten bieten, weil wir gemeinsam oft auf andere und bessere Ideen kommen als alleine.

 

 

Fazit

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass Resilienz niemals statisch ist. Durch, sich verändernde Umstände und Lebenssituationen können die einzelnen Fähigkeiten schon mal schwanken – das ist okay. Es gibt keinen Menschen, der über sein ganzes Leben hinweg immer 100% resilient ist – genauso wenig gibt es Menschen, die niemals Fehler machen. Und wenn der ein oder andere Faden immer Deine Schwachstelle bleiben wird, ist das auch nicht weiter schlimm: wichtig ist lediglich, Dir darüber im Klaren zu sein. Dann hast Du eine Chance, bewusst mit Dir selbst umzugehen, und selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu handeln. 

 

Du hast es in der Hand! Mach was draus!

 

 

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