Begeisternd führen

 

1. Zeig dich hinter deiner Rolle

 

Muss meine Mutter ins Altersheim? Suche ich einen Kita-Platz für mein Kind? Habe ich ein gutes Rezept für ein leckeres Essen, das den derzeit nicht möglichen Restaurantbesuch ersetzen kann?

 

Wer derartige und über alltägliche Führungsfragen hinausgehende persönliche Fragen mit den Mitarbeitenden teilt, stärkt die Bindung. Vielleicht treibt den einen oder die andere im Team gerade eine ähnliche Frage um. Das schafft Nähe und kurbelt das Engagement an, denn Gemeinsamkeiten verbinden nicht nur – sie beflügeln.

 

2. Sei unprätentiös ansprechbar

 

Nähe baut auch auf, wer sich unkompliziert zu allen Themen des Unternehmens ansprechbar zeigt. Eine Devise erfolgreicher Leader ist: Alle Fragen sind erlaubt. Es gibt keine dummen Fragen. Auch unbequeme Fragen dürfen gestellt werden. Und: Sorgen müssen vom Tisch.

 

Bewährt haben sich Freitagnachmittag-Meetings, die für Fragerunden reserviert sind. Das Gefühl „Wir können hier über alles sprechen“ stärkt das Vertrauen in die Führungskraft und lässt die Teammitglieder spüren: Sie werden wertgeschätzt.

 

3. Bau auf Partizipation

 

Begeisternd führende Leader beziehen ihr Team in ihre Entscheidungen ein. Sie teilen ihre Überlegungen und fragen die Teammitglieder nach ihren Meinungen dazu. Damit stärken sie das Selbstvertrauen der Mitarbeitenden in ihre Fähigkeiten und lassen jeden und jede Einzelne spüren: Du bist auf Augenhöhe und Teil unseres gemeinsamen Ganzen – jeder Beitrag ist wichtig und für das Gelingen der Projekte unverzichtbar.

 

4. Gib deine Werte zu erkennen

 

Wofür stehe ich? Welche Botschaft habe ich?

 

Wirksame Führungskräfte lassen niemanden hierüber im Zweifel. Sie sagen klar, was ihnen – auch jenseits der gemeinsam verfolgten Unternehmensziele – wichtig ist. Dabei haben sie den Mumm, anders zu sein als die Masse. Mit Meinungen jenseits des Mainstreams stechen sie hervor und werden dahingehend zum Vorbild, dass sich auch andere Menschen zum Selber-Denken animiert fühlen. Im Team fördert das einen wachen kritischen Geist.

 

5. Weck Emotionen

 

Ein guter Leader erzeugt Gänsehaut, Betroffenheit, Aufrüttelung, Freude, Begeisterung, Elan. Oder auch: Zuversicht und Zutrauen. Ein Gefühl im Team von „Ja, wir schaffen das!“. Und solche Gefühle ruft die Führungskraft bei anderen hervor, indem sie positive Zukunftsszenarien in Bildern ausmalt, aber auch Tabus anspricht und keine Angst vor klaren Formulierungen zeigt.

 

6. Stell Bewährtes in Frage

 

Überzeugende Leader haben den Mut, Fragen zu stellen, die andere nicht zu stellen wagen: Warum haben wir in unserem Unternehmen eigentlich noch so viele Hierarchien? Wer kauft im Jahr 2030 noch unser heutiges Vorzeigeprodukt? Wofür brauchen wir noch Abteilung XY und Ritual ZZ?

 

7. Kommuniziere mit Wertschätzung

 

Wirksame Leader haben verinnerlicht: Ob sie sich Zeit für ein Gespräch nehmen oder ihr Anliegen in einer Mail beschreiben, ob sie zuhören und Fragen stellen, ungeteilt aufmerksam sind oder zwischendurch Nachrichten auf dem Smartphone lesen – aus all diesen Verhaltensweisen leiten Mitarbeitende ab, wie ernst sie genommen werden. 

 

8. Begegne beherzt jeder Kritik

 

So wie sich Influencer jedem Shitstorm im Netz stellen, so gehen auch einflussreiche Leader mit Kritik um: offensiv und besonnen. Sie entschuldigen sich unumwunden für Patzer, wie etwa unbedachte Verletzungen. Und bei Kritik an ihren Plänen überlegen sie: Gibt es tiefere Gründe für diese Kritik? Verbirgt sich dahinter vielleicht Angst vor Veränderungen? Indem sie nicht nur auf das verbal Geäußerte eingehen, sondern sich auch den verborgenen Motiven widmen, legen sie die Basis für Verständnis und Überzeugung.

 

 

Photo by Austin Distel on Unsplash

 

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