Kreativität gibt es nur im Plural

 

Selbst wenn ein Leader alle wichtigen Führungseigenschaften mitbringt, ist er doch nie eine überlegene Einzelperson. Hinter jeder Spitzenleistung steht ein Unterstützerfeld. Kreativität gibt es deshalb nur im Plural.

 

Um herauszufinden, was Teams erfolgreich macht, analysierte Warren Bennis in seinem Buch „Geniale Teams“ aus dem Jahr 1998 zahlreiche Beispiele, u.a. die Ausgestaltung der Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle, die Michelangelo nicht allein, sondern mit Unterstützung durch 13 weitere Maler und 200 Helfer durchführte, das Manhattan-Projekt, das die erste Atombombe entwickelte und die Arbeit des Macintosh-Teams von Apple.

 

Die Ergebnisse verdichtet Bennis zu zehn Grundsätzen, die für den Teamerfolg entscheidend sind. Hierzu zählen unter anderem:

  • ein gemeinsamer Traum, der Zusammenhalt schafft und Energien freisetzt,
  • gelegentlich auch ein „gemeinsames Feindbild“ (Apple versus IBM),
  • die Bereitschaft der Mitglieder, ihr persönliches Ego hinter das gemeinsame Ziel zurückzustellen und Konflikte offen auszutragen,
  • die Bereitschaft zu großem zeitlichen Einsatz – ein „faustischer Pakt“, den häufig nur jüngere Teammitglieder eingehen,
  • Schutz durch das Top-Management, häufig auch physische Distanz von der Unternehmenszentrale.
  • die Zusammensetzung von Teams und der daraus resultierende Einsatz unterschiedlicher Fähigkeiten
  • ein Anführer, der es versteht, andere auf eine faszinierende, außergewöhnlich signifikante Vision einzuschwören. Er treibt den Traum der Gruppe an, versteht sich aber gleichzeitig als Mitglied der Gruppe – als „Great Leader within a Great Group“.
  • Leaders und Managers: „Leaders are people who do the right things; managers are people who do things right.“ (Bennis)

Welche Anforderungen sind aus unserer Sicht für Manager / Leader dabei wichtig? 

  • die Fähigkeit, andere so zu akzeptieren, wie sie sind und nicht wie man sie haben möchte,
  • an Beziehungen und Probleme nur gegenwartsbezogen und nicht vergangenheitsorientiert heranzugehen,
  • anderen zu vertrauen, auch wenn es riskant erscheint,
  • ohne ständige Zustimmung und Anerkennung seitens anderer auszukommen. 

Oder auf vier Punkte verdichtet: 

  1. Mit einer Vision Aufmerksamkeit erzielen (Management of Attention).
  2. Sinn vermitteln durch Kommunikation (Management of Meaning).
  3. Eine Position einnehmen und damit Vertrauen erwerben (Management of Trust).
  4. Entfaltung der eigenen Persönlichkeit durch ein positives Selbstwertgefühl (Management of Self).

 

Photo by Alice Dietrich on Unsplash

 

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